Talent des Monats: Christina Lundqvist

Foto: Christina Lundqvist

Der Winter in Schweden kann kalt sein, die Nächte sind lang. Und wie wärmt man sich an dunklen und kalten Wintertagen im Norden? Man trinke ein oder zwei Glas glögg, setze sich näher an den Ofen oder verbringe viel Zeit in der Sauna. So zumindest die Vorstellung vieler Nichtschweden.

Aber es gibt da noch etwas, das speziell die Seele wärmen kann (übrigens nicht nur in Skandinavien und nicht nur zur Wintersonnenwende). Musik:

Von der Geige zum Akkordeon

Schon mit sieben Jahren spielte Christina Lundqvist aus Karlstad Geige, zusammen mit ihrem Großvater, der sie dafür begeistert hatte. Später entdeckte sie das Akkordeonspiel und ist darin zu einer Meisterin geworden.

Als Musikerin tritt sie heute in unterschiedlichen Formationen auf – zu Kirchenkonzerten, Hochzeiten und wann immer Menschen gemeinsam feiern.

Folkmusik – Folkemusikk

Folkmusik ist das schwedische Wort für Volksmusik, Folkemusikk das norwegische. Christina Lundqvist spielt vor allem Volksmusik aus Värmland, einer historischen schwedischen Provinz, die in der Vergangenheit zeitweise zu Norwegen gehörte und deshalb auch stark von dessen Musik beeinflusst ist.

Riksspelman

Riksspelman genannt zu werden (wörtlich übersetzt etwa Reichsspieler) ist eine besondere Auszeichnung in Schweden. Christina Lundqvist erhielt den Zornmärket i silver (Zorn-Abzeichen in Silber) in 2015 für die von ihr gespielte Musik aus Värmland. Sie ist damit eine von nur zwei Frauen, die diesen Titel für das Durspel, eine ältere und kleinere Art des Akkordeons, in Schweden führen dürfen.

Der Maler und Bildhauer Anders Leonard Zorn hatte den Preis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins Leben gerufen. Der Künstler, der von 1860 bis 1920 in der historischen Provinz Dalarna lebte, wollte vor über hundert Jahren herausfinden, wie viel von alten lokalen Bräuchen und Musik noch erhalten war – mit dem Preis stärkte er die ursprüngliche Volksmusik, die für manche durch Einflüsse neuer Musik zu verwässern drohte.

Hören

Zeit für Musik: Die Aufnahme auf YouTube entstand während eines Musikifestivals im Ransäter Hembygdsgård, einem einmaligen Gehöft und Heimatmuseum im Herzen Värmlands. Christina Lundqvist spielte gemeinsam mit norwegischen und schwedischen Freunden, und wer genau hinguckt, sieht die Menschen im Hintergrund zur Musik tanzen:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=3IbT7XrOPRY

An den Akkordeons: Tone Norheim Klausen, Lars Petter Westli und Christina Lundqvist, am Bass Håkan Hjerdt und an der Gitarre Roine Olsson.

CDs mit Silva Musica

Der norwegische Musikverlag norilds hat drei CDs mit Christina Lundqvist produziert. Auf zweien davon spielt sie mit der Gruppe Silva Musica, die sich der traditionellen norwegischen und schwedischen Tanz- und Fiedlertradition verschrieben haben. Besonders schön: die Live-CD Gammaldans frå grensetraktene (zu deutsch etwa Alte Tänze aus den Grenzregionen).

Weitere Kostproben Christina Lundqvists können auf auf spotify gehört werden oder auf dem Themen-Kanal in YouTube

Risberg Herrgård

Foto: Risberg Herrgård im Winter

Risberg Herrgård im Winter

Von traditioneller Musik alleine können nur wenige leben: Genau wie Musik kann aber auch eine schöne Umgebung Herz und Seele wärmen: Seit einigen Jahren betreibt Christina Lundqvist Risberg Herrgård, ein altes Gut in Värmland, dessen Wurzeln ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Das Gut dient heute als traumhafte Unterkunft für Urlauber oder Geschäftsleute.

Christina Lundqvist über sich selbst:

Jag blir inspirerad av människor som har en vilja och som vill skapa. Oavsett om det är musik eller i sitt »vanliga« yrke. Jag älskar att utveckla företag och se människor växa som personer i sina roller. När jag är ledig ser jag till att fylla på mina batterier med massor av ny energi. Energi som jag bland annat får från musiken och att arbeta på vår gård.

Ich lasse mich von Menschen inspirieren, die einen Willen haben und etwas schaffen wollen. Sei es in der Musik oder in ihrem »normalen« Beruf. Ich liebe es, Unternehmen zu entwickeln und zu sehen, wie Menschen in ihren Rollen wachsen. Wenn ich frei habe, sorge ich dafür, dass ich meine Batterien mit viel neuer Energie auflade. Energie, die ich unter anderem aus der Musik und der Arbeit auf unserem Bauernhof beziehe.

Unsere Reihe Talent des Monats wird fortgesetzt

Etwa einmal pro Monat bieten wir Künstlerinnen und Künstlern auf unserer Website eine Plattform. Bei Interesse dürfen Sie diese gerne direkt kontaktieren – oder auch über uns. Besonders gerne stellen wir junge Talente vor, die bisher noch keine Gelegenheit hatten, ihre Arbeiten zu zeigen. Kennen Sie jemanden, den oder die Sie vorschlagen möchten? Nur zu, wir freuen uns auf Neues.

Ansprechpartner

Foto: Armin Briatta
Armin Briatta
Telefon: +49 173 6549710
E-Mail: armin.briatta@dbbakademie.eu
mehr über Armin Briatta

Berufserfahrung

  • Arbeit mit direktem Kundenkontakt in der Gastronomie
  • Arbeit als Fotograf bei gesellschaftlichen Anlässen
  • Seit über 20 Jahren freiberuflicher Webdesigner

Aus- und Fortbildungen

  • Diplomierter Kommunikationsdesigner Schwerpunkt Fotografie (1987)
  • Fortbildung zum Multimediaentwickler (2002)

Kommentare (3) Schreibe einen Kommentar

  1. … eine schöne und eingängige Melodie, über die man in die Ferne des Nordens geführt wird.
    Angenehm anzuhören!

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  2. ich bin mehr oder weniger durch zufall auf die seite „talent des monats“ gestoßen.

    während ich hier schreibe, höre ich nebenbei die musik von Anna Anderluh und habe zuvor die musik von Christina Lundqvist genossen. am liebsten würde ich sofort in mein wohnmobil steigen wollen und beide live erleben, so beeindruckend sind die unterschiedlichen klänge für mich.

    alleine die idee, künstler*innen eine derartige plattform zu bieten und zugleich eine einführung, auswahl und weiterführende links zu erhalten – genial! ich wäre nie darauf gestossen.

    lieber Armin, liebe dbb – macht weiter so! ich hoffe, die idee wird nicht aufgegeben und fortgesetzt. sie ist es wert!:)

    Antworten

    • Lieber Michael,
      schön, dass dir das Projekt gefällt und du diesen liebevollen Kommentar hinterlassen hast. Das Projekt werden wir auf jeden Fall fortsetzen. Soviel darf ich schon verraten: der nächste Künstler wird wahrscheinlich ein Maler sein, der in Gernsheim am Rhein aufwuchs und vor allem mit Wellpappe arbeitet 🙂
      Armin

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