Foto: die Bandmitglieder von Goldstück auf einem roten Sofa

Goldstück: Erik Feuerbach, Dirk Reccius, Peter Müller-Wiener, Markus Ries und Wolfram »Wolle« Cuntz, Aufnahme: Simone Feuerbach

Nein – es ist nicht Loriots Sofa, auf dem die fünf fröhlichen Herren sitzen. Aber ihr Humor ist echt und kommt von Herzen:

Wir tun nichts – wir wollen nur spielen

So beginnen sie schon einmal ihre Auftritte 🙂 Gitarre, Akkordeon oder Piano, Bass, Posaune oder Tuba, Schlagwerk und fünf Stimmen – das genügt den Musikern von Goldstück, ihre schönen Geschichten und Bilder harmonisch zu verpacken. Nicht vergessen: eine kräftige Prise Witz, gute Laune und ein weiter Horizont.

»Marie, es kommen wundervolle Zeiten«

Schon nach zwei Takten der bislang neuesten CD Fliegen ist man vom Rhythmus gefangen. Und wenn die Band live spielt, wird es unmöglich, die Füße still zu halten.

Marie, es kommen wundervolle Zeiten.
Oh Marie, es kommen wundervolle Zeiten:
Unser Haltbarkeitsdatum läuft zwar langsam ab,
Manche Körperteile machen schon ein bisschen schlapp.
Doch bevor bald alles hängt und nichts mehr steht,
Machen wir’s uns nochmal schön, bevor die Lust vergeht.

Mit Augenzwinkern vorgetragene Vorfreude auf die bessere Hälfte, wie Eckardt von Hirschhausen die reifere Phase des Lebens nennt. Lust, hineinzuhören? Bitte schön:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=ULHZrYjqN_Q

Fünf Freunde der Musik

Alle fünf Goldstücke sind musikalische Profis. Manche treten noch in weiteren Formationen auf – Dirk zum Beispiel bei En Haufe Leit oder bei den Modautaler Spitzbuben. Dass sie dabei nicht von der Musik leben (bis auf Trommler Erik, der in Griesheim Schlagzeug und Percussion unterrichtet), ist ein riesiger Vorteil:

Sie genießen die wunderbare Freiheit, ihr Können der Musik und den Geschichten zu schenken, auf die sie Lust haben. Das dafür immer virtuos, ehrlich und volle Kraft voraus.

Über Geschichten und die Vielfalt

Viele Musiker beginnen als Coverbands und singen englisch. So auch Peter vor vielen Jahren: Mit den Opel Fruit Cakes tourte er an Irlands Westküste (da war doch noch jemand – ja: Mary O’ Connor, Künstlerin aus Galway). In den irischen Clubs fiel Peter auf, dass das Publikum »abschaltete«, sobald die Songs nichts zu erzählen hatten.

Er begann selbst zu schreiben – auf deutsch – und fand zu jeder Geschichte die passende Musik, verpackte sie in Klängen aus Jazz, Swing, Soul, Funk, Blues, Polka, unterstützte sie mit karibischen Klängen, orientalischen Tonleitern, Kleszmer – und auch ein bisschen Volksmusik. Die Texte wurden tanzbar, die Premiere 2009 im Bessunger Jagdhofkeller ein Erfolg.

Die Farbe der Musik

Deutschland wird bunter. Zuwanderer bringen eigene Klänge und Rhythmen mit. Was liegt näher für eine Musikerin oder einen Musiker, zu sammeln, fremde Harmonien und Rhythmen zu adaptieren, mit bekannten zu mischen und Neues entstehen zu lassen?

Ziel ist nicht die pure Lehre, nicht höchste Perfektion, sondern der Spaß an der Freud’, der Funke, der überspringt und das Publikum mitreißt.

Und vielleicht, dass wir uns selbst nicht so ernst nehmen. Wer auf die Friedhofspolka tanzen kann, dem wird das auch gelingen:

Maria

Wenn Sonntag morgens um halb zehn die Nachbarin die Betten raushängt und der alte Mann von gegenüber seinen Dackel ausführt, erscheint Maria mit dem bunten Kleid, dem Tuch im Haar und den roten Lippen um die Ecke, und die Sonne scheint aus Afrika.

Zum Verlieben. In die Geschichte – und in Maria.

aus der ersten CD Tanz auf dem Vulkan.

Samstag, den 2. Dezember 2023

Aufgepasst im Rhein-Main-Gebiet: Am 2. Dezember spielen Goldstück im HoffART (Darmstadt, Martinsviertel). Zuviele Konzerte fielen in den Pandemiejahren aus. Auch heute noch fehlen vielen Bands Möglichkeiten zu üben und aufzutreten. Ein Grund mehr, am kommenden Wochenende hinzugehen. Gute Laune ist garantiert.